Alle Helfer an einem Ort

Auf dem Areal der Hauptfeuerwache in Bad Cannstatt entsteht eine neue Leitstelle für Sicherheit und Mobilität. Gestern hat sich Oberbürgermeister Wolfgang Schuster zum symbolischen Baubeginn auf den Bagger gesetzt und die erste Schaufel Erde ausgehoben.

Die integrierte Leitstelle am Wasen soll bis 2006 fertig sein

 

von Christine Keck, Stuttgarter Zeitung vom 18.01.2005

 

Die Bündelung der Kräfte unter einem Dach ist ein Novum: In einem neuen dreistöckigen Gebäude in der Mercedesstraße sollen die Einsatzzentrale der Feuerwehr und des Rettungsdienstes, ein Führungs- und Lagezentrum für außergewöhnliche Ereignisse und Katastrophen sowie eine Verkehrsleitzentrale untergebracht werden. „Mit dieser Einrichtung werden wir ab 2006 über ein integriertes Leitsystem verfügen, das einmalig in Deutschland ist“, sagte gestern Oberbürgermeister Wolfgang Schuster. Er begrüßte die Bereitschaft des DRK-Kreisverbandes Stuttgart, sich auf die Zusammenlegung von Feuerwehr- und Rettungsleitstelle einzulassen. Auf diese Weise könne in einem Notfall die Zeit, bis Hilfe eintrifft, verkürzt werden.

 

Als zukunftsorientierte und vernünftige Lösung lobte Lorenz Menz, der Präsident des DRK-Landesverbandes, die integrierte Leitstelle. Was die Kooperation mit den Partnern angeht, hat Menz einen realistischen Blick: Wie in einer Ehe müsse man sich erst aneinander gewöhnen und so manches diskutieren. Optimal sei die Leitstelle bei größeren Schadens- oder Katastrophenfällen: Dann könne an einem Ort alles richtig abgestimmt und entschieden werden.

 

Feuerwehrchef Frank Knödler diagnostiziert ein Defizit im Bereich Katastrophenschutz in Stuttgart. Dieses werde durch die 4,4 Millionen Euro teure integrierte Leitstelle behoben. Das Projekt ermögliche eine logistische Konzentration aller Kräfte für ein optimales Krisenmanagement. Als wegweisend sieht Knödler die Zusammenarbeit mit der Verkehrsleitzentrale. Ziel sei es, eines Tages den Verkehr so zu regeln, dass einerseits die Rettungskräfte freie Fahrt zum Einsatzort und anschließend in die Krankenhäuser hätten. Andererseits wäre es erstrebenswert, bei Straßensperrungen, etwa wegen eines Feuers, den normalen Verkehr entsprechend umzuleiten. Auf diese Weise könnten größere Staus vermieden werden.