Voraussetzung für Umzüge in Rekordzeit geschaffen

Wo vor kurzem noch die Firma Matzka zuhause war, steht nun das künftige Domizil der Firma Eugen Trost.

von Katja Edler, Stuttgarter Zeitung vom 17.07.2009

 

Im Wettbewerb um Firmenansiedlungen kämpfen die Städte und Gemein­den mit harten Bandagen. „Sich über Baupreise und Hebesätze abzuheben ist schwierig“, sagte Oberbürgermeister Chris­toph Palm bei der Stadtteilbegehung am vergangenen Mittwoch, „Es geht auch um den Faktor Zeit.“ Beinahe schon rekordver­dächtig erscheint den Beteiligten die Ge­schwindigkeit, mit der das ehemalige Ge­lände der Gebrüder Matzka seiner neuen Bestimmung zugeführt wird. Wo vor kur­zem noch der landwirtschaftliche Betrieb zuhause war, ragt nun bereits ein stattli­cher Neubau in die Höhe.

 

Das Herzstück des Gebäudes bildet eine 3800 Quadratmeter große Halle. Sie bietet künftig Platz für das Hochregallager der Firma Eugen Trost. Bisher ist die Fellba­cher Niederlassung des Kfz-Teilehändlers in angemieteten Räumen in der Max-Planck-Straße 23 untergebracht. Künftig wird die Vertriebsleitung Baden-Württem­berg im Neubau an der. Otto-Hahn-Straße ihren Sitz haben. „Von hier aus wollen wir das östliche Stuttgart bis hoch nach Backnang bedienen“, sagte der Vertriebsleiter Dietmar Heinz bei der Stadtteilbegehung, wo er betonte: „Wir stehen zum wichtigen Standort Fellbach.“

 

Rund 5,4 Millionen Euro lässt sich der Investor und Vermieter Frank Rauleder den Neubau kosten. Neben der Lagerhalle verfügt das Gebäude über Büroräume, ei­nen Seminarbereich, ein Callcenter, einen Kundenbereich, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und eine Tiefgarage mit 50 Stellplätzen. „Im Februar war Baubeginn. Nur sechs Monate später steht die Hütte“, sagte Frank Rauleder stolz.

 

Spätestens Anfang November soll das Gebäude an die Firma Eugen Trost und die 60 Mitarbeiter am neuen Standort überge­ben werden. In das bisherige Trost-Domi­zil an der Max-Planck-Straße 23 zieht dann die Firma Kolektor Missel Schwab (Dämmsysteme und Sanitärtechnik) ein. Sie holt damit weitere Unternehmensteile nach Fellbach, wo bisher nur die Verwal­tung war.

 

Sowohl der Architekt Bernd Nixdorf des Gerlinger Architekturbüros Nixdorf Consult als auch der Investor Frank Rauleder lobten das Zusammenwirken aller Verantwortli­cher. Nur so hätte die „Paketlösung“ für die beteiligten Firmen trotz des engen Zeit­plans umgesetzt werden können. Eine Vo­raussetzung dafür bildete die Umsiedlung der Firma Matzka vom künftigen Trost-Standort auf das Gelände der ehemaligen Gärtnerei Kaiser (wir haben berichtet).

 

Oberbürgermeister Christoph Palm sprach von einer „außergewöhnlichen Si­tuation bei der Freimachung des Geländes“ und der starken Verhandlungsposition der bisherigen Nutzer. „Ich hoffe aber, dass die, die gezweifelt haben, nun sehen, wie wich­tig und wertvoll es für den Standort Fell­bach ist, dass wir die Firma Eugen Trost halten und die Firma Missel sich hier kon­zentriert.“